Mobilisation nervaler Strukturen

 

Neurodynamik

Alle Teile unseres Nervensystems funktionieren nur gemeinsam. Tritt an einer Stelle eine Störung auf, können die Auswirkungen auch in weiter entfernten Körperregionen spürbar sein.

Unsere Nerven liegen nicht straff gespannt, sondern locker im Körper. Nur so können sie sich unter extremer Bewegung, Dehnung, Beugung, Streckung ausdehnen, spannen, mitbewegen. Bildhaft kann man sich einen Nerv wie eine Telefonschnur vorstellen. Diese kann auch in verschiedene Richtungen und auf verschiedene Längen gedehnt werden.

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Kann sich das Nervensystem nicht entfalten, kommt es zu krankhaften Störungen im Körper. Diese Störungen können beginnen mit Schon- oder Fehlhaltungen nach Unfällen, Verletzungen, Operationen oder durch Muskelverspannungen und Kontrakturen. Der Hund schont einen Körperteil, einen Muskel und schon gleitet der Nerv nicht mehr, weil der Körperteil, durch den der Nerv hindurchläuft, nicht mehr entsprechend bewegt wird. Der Stoffwechsel des Muskels und auch des Nervengewebes kommt ins Stocken, Abbauprodukte werden nicht mehr abtransportiert, die Durchblutung ist vermindert. Der Nerv verklebt mit dem umliegenden Gewebe.

Das hat zur Folge, dass der Nerv an einer oder mehreren Stellen festklebt und somit nicht mehr durch das umliegende Gewebe gleiten kann. Es entstehen Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Lahmheiten, Gangbildstörungen.

DSCN1623Leider können unsere Hunde ihre Schmerzen nicht beschreiben. Für uns ist z.B. ein Nervenschmerz sichtbar durch Beknabbern oder Belecken einer Körperstelle. Der Nerv kann übermäßig sensibel sein, sodass der Hund schon sanfte Berührungen als unangenehm empfindet.

DSCN1639Bei der Mobilisation nervaler Strukturen wird an der empfindlichen bzw. schmerzhaften Stelle der hier verlaufende Nerv aufgesucht und mit sanften Techniken wieder beweglich gemacht, also mobilisiert.

DSCN1636 Die Erfolge dieser Mobilisation sind meist schon direkt nach der Behandlung sichtbar und für den Hund spürbar.DSCN1642